Montag, 28. März 2016

Die Luft da oben von Pauline Keller [Rezension]




Beschreibung:

Taschenbuch: 244 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (22. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3735780628
ISBN-13: 978-3735780621
Preis eBook: 4,99 €
Preis Taschenbuch: 8,99 €


Inhalt:

War es früher anders? Gab es eine Zeit, in der Lena dazugehörte? Eine Zeit, in der sie normal war, nicht auffiel? Eine Zeit, in der sie "hineinpasste"?
Lenas Geschichte packt: mit Eltern, die drücken, drängen und mit "den anderen" vergleichen. Packt mit Verena, der besten Freundin -. die keine Freundin ist, mit dem Schwager Manfred, einem Mister Oberwichtig, Pascha und spackig bis dorthinaus. Mit Christian, Lenas Freund, der für sie da ist, was auch passiert. Doch vor allem packt Lenas Größe, 1 Meter und 82 Zentimeter, die sich zwischen sie und andere Menschen zwängen. 1 Meter und 82 Zentimeter, die sie immer wieder aufs Neue verletzen.
Aufrichtig und mit schwarzem Humor erzählt "Die Luft da oben" von einer Außenseiterin. Es gelingt der Autorin, einen unsichtbaren Gegner sichtbar werden zu lassen - den mächtigsten Gegner, den ein junger Mensch haben kann: sich selbst.


Rezension:

Dieses Buch hat ein interessantes Cover von dem sich zunächst nicht auf den Inhalt schließen lässt, außer das es mit Höhe zu tun haben muss. Wenn man den Klappentext liest erschließt sich bei der Körpergröße von 1,82m der Hauptprotagonistin schnell der Zusammenhang. Aber so ganz genau war mir dann immer noch nicht klar, was mich erwarten würde. 
Um in dieses Buch rein zukommen habe ich nicht allzu lange gebraucht. Die Autorin hat einen angenehmen und leichten Schreibstil, der mir oft aus der Seele sprach. In vielen Szenen habe ich Parallelen gefunden und geschmunzelt. Aber auch oft stimmten mich einige Situationen nachdenklich. Ich muss sagen, dieses Buch war keine leichte Kost. Ich muss ehrlich sagen, die Autorin hat sich hier an ein schwieriges Thema gewagt. 
Selbstzweifel und ein niedriges Selbstwertgefühl kennen sicher alle mal von uns, der eine mehr der andere weniger. Wie es dann noch ist, wenn auch die Familie einen unter Druck setzt und an einen immer was rumzumeckern hat, wird hier wirklich eindrucksvoll geschildert. Welche Gedanken einen Menschen in solch einer Situation begleiten, wie er damit umgeht und wie sie auf einen wirken wird hier wirklich gut an Lena veranschaulicht. 
Wie sehr unser Blick auf uns selbst durch Einflüsse von außen gesteuert wird und wie wichtig die Akzeptanz im sozialen Umfeld für uns ist erfährt der Leser durch dieses Buch. 
Ich muss aber auch sagen, dass ich es nicht Personen empfehlen würde, die selbst schon an einem geringen Selbstwertgefühl oder an Depressionen leiden. Ich denke diese könnten durch diesen Roman auch negativ beeinflusst werden. 
Ich fand das Debüt von Pauline Keller gut geschrieben und ich fand es mutig von ihr sich diesem Thema zu widmen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die positiven und negativen Gedanken und Geschehnisse sich die Waage halten. Hier kam mir die optimistische Seite leider ein wenig zu kurz. 

Bewertung: