Montag, 17. November 2014

Die Unsterblichkeit der Signora Vero von Cormelia Becker [Rezension]





Beschreibung:

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: LangenMüller; Auflage: 1. (13. August 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3784433588
ISBN-13: 978-3784433585
Preis: 17,99 €


Inhalt:

Die reiche und exzentrische Beatrice Vero hat mit ihrem Leben abgeschlossen und sucht einen Menschen, der ihr in den Tod hilft. Dafür soll er reichlich belohnt werden. Cordula Pasini, eine junge Autorin, lehnt erst dieses Angebot ab, lässt sich aber dann auf einen Kompromiss ein. Sie bietet sich an, die Aufzeichnungen der Signora zu sichten und ihre ungewöhnliche Geschichte niederzuschreiben. Mit der Erinnerung an ihre Vergangenheit kehrt für Beatrice Vero unerwartet die Lust am Leben zurück. Doch der Tod folgt seinen eigenen Regeln.
"Ich suche jemanden, der mir in den Tod hilft! Dafür werde ich Sie als Alleinerbin einsetzen." Beatrice Vero will sterben, exzentrisch und wohlhabend hat sie ihr Leben ausschließlich nach ihren Regeln und in vollen Zügen gelebt. Und nun wendet sie sich mit dieser ungewöhnlichen Bitte an die junge Autorin Cordula Pasini. Diese weist sie zunächst erschrocken ab, sie hat genug eigene Probleme: Vor wenigen Monaten erst ist ihr Mann gestorben und die halbwüchsige Tochter geht ihre eigenen Wege.

Cordula Pasini überzeugt Signora Vero schließlich, ihre handschriftlichen Erinnerungen zu ordnen und mit ihrer Hilfe in eine Erzählform zu bringen, nicht ahnend, dass sie durch die Begegnung mit ihr in neue Konflikte geraten wird. Und während die beiden unterschiedlichen Frauen auf Sardinien gemeinsam an dem Projekt arbeiten, erwacht in Signora Vero eine neue Lebensfreude. Doch kann man sein Schicksal selbst bestimmen?


Rezension:

Bei diesem Buch sprach mich sowohl der Klappentext als auch das Cover an. 
Zuerst konnte ich mich ein bisschen schwer hineinfinden, da bei Gesprächen komplett auf Anführungszeichen verzichtet wird und der Schreibstil mir nicht so geläufig war. Nach ein paar Seiten jedoch kann man alles sehr gut nachvollziehen. Die Autorin wählt die  "Ich" Perspektive aus Sicht von Cordula. Dies verleiht der Handlung einen größeren Tiefgang. Auch gelingt es Cornelia Becker sehr gut die Umgebung und die Gedanken der Protagonistin zu schildern. Mit Cordula einer alleinerziehenden Mutter und der Signora Vero, einer exzentrischen reichen alten verschrobenen Frau, wählte die Autorin zwei starke Charaktere. Dieses Buch hat sehr viel Tiefgang, viele Facetten und auch eine Spur Melancholie. Einmal angefangen konnte ich mich nicht mehr bremsen weiterzulesen. Immer wieder treten Veränderungen auf, die man so nicht erwartet. Hindernisse, die Cordula überwinden muss und die Abgelegenheit der Insel, mit all den üblichen Problemen die diese Isolation mit sich bringt, hielten mich als Leser gefangen. 

Lieblingsstelle:

"Was wir lieben, verlieren wir, dachte ich. Aber wir verlieren die Erinnerung nicht. Der Schmerz bleibt, attackiert, wenn wir am wenigsten mit ihm rechnen."
Am Ende blieb ich als Leser schockiert, überwältigt und mit Fragen zurück. Doch genau damit hat meiner Meinung nach die Autorin, das richtige Ende gewählt. Dramatisch auf dem Höhepunkt seiner Handlung. Dem Leser wird die Möglichkeit gegeben seinen Gedanken nachzuhängen.Dieses Buch werde ich sicher noch einmal zur Hand nehmen und erneut lesen. Denn ich denke beim zweiten lesen wird die ganze Vielfalt, die in diesem Buch steckt, deutlich. Es könnte sogar dank der leichten Melancholie ein Dauerbegleiter für den Herbst werden.
Dieses Buch hat auf jeden Fall das Zeug zum Klassiker.

Ein großes Danke an den Herbig Verlag und an Cornelia Becker für dieses wundervoll Leseexemplar.