Dienstag, 14. Juni 2022

Das mangelnde Licht von Nino Haratischwili [Rezension]

Werbung unbezahlt
Rezensionsexemplar von der Frankfurter Verlagsanstalt



Beschreibung:

Format: gebunden
Erscheinungstag: 25. Februar 2022
Seitenanzahl: 832
ISBN-13: 978-3627002930
Preis: 34,00€

Inhalt:

Nach der lang ersehnten Unabhängigkeit vom ins Taumeln geratenen Riesen stürzt der junge georgische Staat ins Chaos. Zwischen den feuchten Wänden und verwunschenen Holzbalkonen der Tbilisser Altstadt finden Ende der 1980er Jahre vier Mädchen zusammen: die freiheitshungrige Dina, die kluge Außenseiterin Ira, die romantische Nene, Nichte des mächtigsten Kriminellen der Stadt, und die sensible Qeto. Die erste große Liebe, die nur im Verborgenen blühen darf, die aufbrandende Gewalt in den Straßen, die Stromausfälle, das ins Land gespülte Heroin und die Gespaltenheit einer jungen Demokratie im Bürgerkrieg – allem trotzt ihre Freundschaft, bis ein unverzeihlicher Verrat und ein tragischer Tod sie schließlich doch auseinandersprengt. Erst 2019 in Brüssel, anlässlich einer großen Retrospektive mit Fotografien ihrer toten Freundin, kommt es zu einer Wiederbegegnung. Die Bilder zeigen ihre Geschichte, die zugleich die Geschichte ihres Landes ist, eine intime Rückschau, die sie zwingt, den Vorhang über der Vergangenheit zu heben und eine Vergebung scheint möglich.

Rezension:

Seit "Das achte Leben" war ich neugierig auf diese Autorin, denn ich hatte so viel Gutes darüber gehört. Als ich nun sah, dass ein neuer Roman von ihr erscheint musste ich einfach herausfinden, ob sie mich auch so begeistern kann. Als das Buch dann bei mir eintraf musste ich sofort mit dem Lesen beginnen. Direkt auf den ersten Seiten fing mich der ruhige Erzählstil der Autorin ein. Was jedoch am Anfang beruhigend und spannend wirkte konnte mich später dann nicht mehr fesseln und machte mich zunehmend ungeduldiger. Vielleicht hätte ich doch "Das achte Leben" als erstes von der Autorin lesen sollen, denn dieser Roman hat mich leider nicht bis zum Ende fesseln können. Gut die Hälfte des Buches habe ich durchgehalten bis ich es dann endgültig aufgab. Interessiert mich wie die Geschichte ausgeht? Nicht wirklich. Mir wurden alle Personen des Hauses und Hofes vorgestellt, wobei die Schilderung teilweise so verwirrend war, dass ich manches Mal gar nicht wusste wer nun wer ist. Ich war zeitweise versucht mir ein Blatt anzulegen, auf dem ich alle genannten Charaktere und ihre Verbindungen festhalten wollte. Aber dann ist das kein entspanntes Lesen mehr für mich. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte aber ich empfand es eher als künstlich in die Länge gezogen mit spannungsaufbauenden Elementen deren Spannungsspitzen im Nirgendwo verpufften. Teilweise hatte ich das Gefühl, der Leser soll durch Andeutungen von einem schrecklichen Ereignis künstlich bei der Stange gehalten werden. Die Figuren waren für mich allesamt nicht wirklich greifbar und eine rechte Verbindung zur Erzählerin wollte sich bei mir auch nicht einstellen. Es wirkte auf mich unterkühlt und lieblos und selbst romantische Entwicklungen konnten mich nicht wirklich erreichen. Ich habe es einfach nicht gefühlt. Und da ich zunehmend das Gefühl bekam, dass die Geschichte sich in Belanglosigkeiten und ausufernden Schilderungen verliert habe ich schließlich aufgegeben und das Lesen abgebrochen. Vielleicht ist der Stil der Autorin einfach nichts für mich oder vielleicht war es auch der falsche Moment für dieses Buch, doch letztlich bin ich enttäuscht das dieser Roman nichts bei mir auslösen konnte. Da ist keine Neugier, wie die Geschichte ausgeht und auch keine Emotion bezüglich der Figuren. Die Autorin wird sicher viele Leser begeistern, doch leider gehöre ich nicht dazu. 

Bewertung: