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Sonntag, 20. Dezember 2020

Der kleine Lord von Frances Hodgson Burnett [Rezension]

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Dieses Buch war ein Rezensionsexemplar vom Aufbau VerlagVielen Dank dafür.



Beschreibung:

Originaltitel: Little Lord Fauntleroy
Format: gebunden 
Verlag: Rütten & Loening
Erscheinungstag: 21. September 2015
Seitenanzahl: 256
ISBN-13:  978-3352006685
Preis: 12,00 €

Inhalt:

Der kleine Lord – das Original

Der siebenjährige Cedric lebt mit seiner verwitweten Mutter in ärmlichen Verhältnissen in New York, als sich sein Leben mit einem Schlag verändert: Er soll ein Lord werden. Sein Großvater, der Earl von Dorincourt, möchte seinen einzigen Enkel nach England holen, um ihn dort zu seinem Nachfolger zu erziehen.
Also machen sich Cedric und seine Mutter auf den Weg. Doch sein Großvater erweist sich als ein mürrischer, unfreundlicher Greis, und dann taucht auch noch eine Frau auf, die behauptet, ihr Sohn sei der wahre Lord.

Ein anrührende, wunderbare Weihnachtsgeschichte, die mit Alec Guinness verfilmt worden ist.

Rezension:

Man nimmt sich ja im Laufe seines Lebens schon das ein oder andere Mal vor mehr Klassiker zu lesen. So habe ich diesen Vorsatz auch schon seit Jahren, allerdings kann ich mich immer wieder nur schwer dazu durchringen. Aber da jedes Jahr zur Weihnachtszeit "Der kleine Lord" so zuverlässig wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Fernsehprogramm auftaucht habe ich mir dieses Jahr vorgenommen diesen Klassiker zu lesen. Bisher bin ich nämlich erfolgreich dem Film ausgewichen und dieses Jahr wollte ich mir diesen gern zu Gemüte führen, aber erst nachdem ich das Buch gelesen habe. Und nun kann ich frohen Herzens den Film anschauen, denn den Roman um den kleinen Lord Fauntleroy habe ich in 2 Tagen gelesen. Und ich kann sagen vor diesem Klassiker der Literaturgeschichte brauch wirklich keiner Angst haben. Klar der Anfang viel mir aufgrund der Sprache ein wenig schwer, aber schon nach 3, 4 Seiten hatte ich damit keinerlei Schwierigkeiten mehr. Der kleine Cedric ist wirklich ein Herzensbrecher, so klein und schon so schlau und neugierig auf die Welt. Ein grandioser Charakter, den man einfach lieb gewinnen muss. Er hat keinerlei Vorurteile und begegnet den Menschen immer offen und aufrichtig. Das er so ist, wie er ist verdankt er letztlich auch seiner Mutter. Sie spielt keine zentrale Rolle als Person, aber sie hat großen Einfluss auf den kleinen Kerl und ihre Umgebung. Diese Frau ist einfach nur bewundernswert, in der Art wie sie ihren Sohn erzieht, ihn nicht beeinflusst in seiner Meinungsbildung und ihrer Art mit der Situation umzugehen. Sie ist für mich die wahre Heldin der Geschichte. 
Natürlich wäre diese Geschichte nichts ohne den griesgrämigen alten Earl. Eine gute Geschichte lebt durch fiese und böse Charaktere. Aber auch dieser alte Herr ist für die ein oder andere Überraschung gut. 
Wenn man zu diesem Roman greift weiß man recht schnell worauf das alles hinausläuft, doch das bereitet dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch. Die Kulisse mit dem Schloss und den Bewohnern desselbigen sind einfach entzückend. Der kleine Cedric und seine Wirken sind einfach herzerwärmend und der Roman bildet damit die perfekte Lektüre an kalten Winterabenden.  

Bewertung:

    

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Der Schlüssel von Junichiro Tanizaki [Rezension]



Beschreibung:


Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Kein und Aber; Auflage: 1 (7. Oktober 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3036957480
ISBN-13: 978-3036957487
Originaltitel: Kagi
Preis eBook: 17,99 €
Preis gebundene Ausgabe: 22,00 €

Inhalt:

Junichiro Tanizaki ist einer der bedeutendsten Autoren Japans, und sein raffinierter Skandalroman gilt als Meilenstein in seinem literarischen Werk. Darin schildert er die Geschichte einer langjährigen Ehe, die von Frust und mangelnder Leidenschaft geprägt ist. Erst als ein Schlüssel zu einem geheimen Tagebuch auftaucht, kommen die unterdrückten Obsessionen und Sehnsüchte zutage mit fatalen Folgen. 
Ich schreibe dies nieder, weil ich es nicht mehr ertrage, nicht direkt mit ihr über die Intimitäten unseres Schlafzimmers sprechen zu können. Von nun an werde ich ohne Rücksicht darauf, ob sie es heimlich lesen wird, so schreiben, als spräche ich zu ihr.

Rezension:

Auf diesen kleinen Schatz wurde ich durch eine Zeitschrift aufmerksam und sofort war mein Interesse geweckt. Das kleine Büchlein hat 186 Seiten und ist wirklich wunderbar edel gestaltet. Der Einband ist aus Leinen und liegt wirklich toll in der Hand. Sicher lässt sich über den Preis streiten, aber Klassiker sind ja des öfteren etwas preisintensiver. Letztlich denke ich ein geringerer Preis von ca. 17,00 € wäre auch ok gewesen, denn einen Wälzer hat man hier wirklich nicht vor sich. 
Aber nun zum Inhalt. Als ich das Buch begonnen hatte wusste ich noch nicht genau was mich erwarten würde. Ich hatte die Befürchtung, dass der Autor vielleicht einen anstrengenden Schreibstil hat. Immerhin ist er 1886 geboren und dieses Werk erschien erstmals 1956 und von einem Japaner hatte ich eben wahrscheinlich eine schwierige Ausdrucksweise erwartet. Aber dem war zum Glück nicht so. Einmal begonnen zu lesen konnte ich nicht mehr aufhören. Der gesamte Roman ist in Tagebuchform und daher wirklich angenehm zu lesen. Aus heutiger Sicht ist die Schreibform sehr gesittet und den Titel "Skandalroman" würde er sicher heute nicht mehr bekommen, aber zu damaliger Zeit kann ich mir das gut vorstellen. Dadurch, dass aber vieles nur angedeutet oder durch schöne Umschreibungen vermittelt wird, bleibt dem Leser genug Raum für eigene Gedanken. Was der Klappentext jedoch nicht verrät ist, dass nicht nur der Ehemann ein Tagebuch schreibt, sondern seine Ehefrau auch beschließt ein Tagebuch zu führen. Dadurch entsteht eine Dynamik, die mich als Leser mitgerissen hat und mir die Charaktere noch näher brachte. Die beiden schildern ihre Sicht der Dinge und man bekommt immer mehr und mehr ein Gefühl für die verfahrene Situation der Beiden. Teilweise war es für mich echt erschreckend, wie die Ansichten der Eheleute trotz so vieler Ehejahre auseinander gehen. Es war aber auch spannend dabei zu sein, wie sich ihre Beziehung durch die Führung der Tagebücher verändert. Sie spielen aber auch mit dem Feuer und so einige Situationen sind aus meiner heutigen Sicht verstörend, allerdings nicht in Bezug auf die Ehepartner eher auf die gemeinsame Tochter. 
Insgesamt fand ich dieses Buch wirklich wunderbar spannend und ganz besonders der Schreibstil bereitete mir große Freude. Beide auf ihrem Weg zu begleiten und die Veränderung mitzuverfolgen ist ein ganz besonderes Leseerlebnis. Für mich zeigte sich auch mal wieder deutlich, dass es sehr wichtig ist in einer Partnerschaft offen und ehrlich mit seinem Partner zu reden. Schon allein deshalb ist der Roman zeitlos. Ich kann diesen Klassiker nur jedem empfehlen, der eine gewisse Neugier besitzt und gerne in fremde Kulturen abtaucht. 

Bewertung:
    

Montag, 20. Juni 2016

Stolz & Vorurteil von Jane Austen [Rezension]



Beschreibung:

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 6 (1. März 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596900042
ISBN-13: 978-3596900046
Originaltitel: Pride and Prejudice

Preis eBook: 3,99 €
Preis Taschenbuch: 8,00 €


Inhalt:

Wo die Ehe der Lebenssicherung dient, sollte von Liebe nicht die Rede sein. Ist es aber doch. In Jane Austens berühmtestem Roman begegnet die kluge und hübsche Elisabeth Bennet einem undurchsichtigen, aber ungeheuer faszinierenden Fremden, Mr. Darcy. Es folgt das Gefühlschaos, das die Liebe eben verursacht: Gesellschaftliche Erwartungen, unausgesprochene Wünsche, Stolz und Vorurteil.

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.

Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.


Rezension:

Dieses Werk von Jane Austen gehört wohl zu den Bekanntesten und wird in einigen Romanen auch immer wieder erwähnt. Als ich einen Roman las in dem immer wieder auf "Stolz und Vorurteil" hingewiesen wurde, war meine Neugier geweckt. 
Nun muss ich gestehen, dass ich kein Mensch bin der die Klassiker der Weltliteratur regelmäßig verschlingt. Deshalb hat es auch einige Zeit gedauert bis ich mich an dieses Werk herangetraut habe. Ich hatte bedenken, das die Sprache der damaligen Zeit meinen Lesefluss ins Stocken bringen würde und sich der Roman dadurch ziehen würde. Sicher habe ich zu Beginn etwas gebraucht, um mich in die Geschichte hineinzufinden. Aber je länger ich in die Welt von Elisabeth abtauchte desto leichter fiel es mir und irgendwann merkte ich kaum einen Unterschied zu heutigen Romanen. Jane Austen hat eine wunderbare Schreibweise, die für ihre Zeit wirklich außergewöhnlich ist. Ihre Schilderungen über das familiäre und gesellschaftliche Leben gewährt dem Leser einen tiefen Einblick in die damaligen Verhältnisse. Also ich wüsste nicht, ob ich so leben könnte, aber gut damals kannten sie es nur so. 
Unsere zentrale Figur in diesem Roman ist natürlich Elisabeth. Ich habe sie als aufgeschlossene, intelligente und willensstarke Frau kennengelernt. Sie ist wirklich bewundernswert. Ihre jüngeren Schwestern wirken neben ihr oft einfältig und ein wenig wie die "gackernden Gänse". Jane Austen schaffte es zu verdeutlichen, wie man als Frau mit eigenem Verstand in dieser Zeit zu kämpfen hatte und wie ungern ein solches Verhalten gesehen wurde. Frauen hatten sich eher ihrem Stand und ihrem Schicksal zu ergeben und sich unterzuordnen. Die Liebe wurde nicht berücksichtigt, eher zielte das Einführen in die Gesellschaft darauf ab, die Frau möglichst gut zu verheiraten.
Der Mann ist in dieser Zeit das eindeutig starke Geschlecht. Er ernährt die Familie, bestimmt über die Finanzen und das Gut. 
Darcy ist ein Charakter den Jane Austen wirklich großartig entworfen hat. Zu Beginn äußerst unsympathisch schleicht er sich in das Herz der Leserin. Er steht natürlich weit über Elisabeths Stand und welche Komplikationen das mit sich bringt wird hier sehr deutlich. 
Den Titel dieses Buches hat die Autorin wirklich vortrefflich gewählt, denn hier trifft der Leser auf jede Menge Vorurteile und noch mehr Stolz. 
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein klassischer Roman so mitreißen und positiv überraschen kann. "Stolz und Vorteil" ist wirklich zeitlos und wird sicher eins der wenigen Bücher werden, das ich erneut lesen werden. 

Bewertung:


    









Sonntag, 19. Juni 2016

Jane Eyre von Charlotte Brontë (Hörspiel) [Rezension]



Beschreibung:

Audio CD
Verlag: der Hörverlag (25. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3844520678
ISBN-13: 978-3844520675

Preis: 17,99 €

Inhalt:

Zum 200. Geburtstag von Charlotte Brontë am 21. April 2016: Der romantische Klassiker als Hörspiel


„Ich bin kein Vogel, und kein Netz umgarnt mich, ich bin ein freier Mensch mit einem freien Willen – das werde ich zeigen, indem ich Sie verlasse“, sagt Jane Eyre zu dem Mann, den sie liebt. Christiane Ohaus hat den romantischen Klassiker in ein akustisches Universum verwandelt, mit genialer Leichtigkeit greifen Musik, Geräusche und schauspielerische Gestaltung ineinander. Mit Sascha Icks als Jane Eyre, die sich zwischen ihrer Liebe und ihrer Selbstständigkeit entscheiden muss, mit Christian Redl als mürrisch-liebenswertem Landedelmann und Sylvester Groth als seinem Konkurrenten bleibt auch der kleinste Zwischenton von Charlotte Brontës großem Roman bewahrt.


(3 CDs, Laufzeit: 3h 50)


Rezension:

Zur Zeit interessiere ich mich für die Klassiker der Literatur. Das liegt sicherlich auch daran, dass immer wieder die Werke der Brontë Schwestern und Jane Austen in aktuellen Romanen Erwähnung finden. Es hat funktioniert und meine Neugier war geweckt. Und da ich lieber Hörspiele als Hörbücher höre war "Jane Eyre" meine erste Wahl. 
Was denke ich also über Jane Eyre ? Ich muss sagen die Geschichte an sich fand ich schon spannend. Dieses kleine dickköpfige Mädchen, welches so ein Schicksal widerfahren ist, fand ich sofort sympathisch. Auch wie sie dann ihr Leben in die Hand nimmt, sich nicht unterkriegen lässt und ihren eigenen Weg geht fand ich wirklich faszinierend. Sie beugt sich nicht dem damaligen Denken jener Zeit, dass eine Frau verheiratet zu sein hat und dann nur noch als Hausfrau ihr Leben fristen muss. Allerdings hätte ich ihr schon mehr Glück im zwischenmenschlichen Bereich gewünscht. Man merkt das sie sich nach Nähe und einem zu Hause, in dem sie geliebt wird sehnt.
Ich kann allerdings nicht sagen, ob ich das Buch durchgelesen hätte. Denn ich kann mir schon vorstellen, dass es sich zieht. Dann noch die Sprache jener Zeit dazu stelle ich mir eher langatmig vor. Teilweise kam es mir auch schon beim Hörspiel etwas langgezogen vor. Aber ich bin froh, dass ich dieses Werk und diese starke Persönlichkeit, die Charlotte Brontë hier geschaffen hat, kennen lernen durfte. 
Nun aber zu der Umsetzung mit Hilfe der Sprecher. Die Sprecher fand ich in diesem Hörspiel wirklich ausdrucksstark und sei haben die Emotionen und Handlungen wirklich gut verdeutlicht. Mehr als störend empfand ich aber die musikalische Untermalung. Denn diese war wirklich alles übertönend, so dass man das Gesagt kaum verstand. Auch war es immer wieder ein und die selbe Musik, in Form einer Trompete oder ähnlichem, die teilweise gar nicht zur Stimmung passte. Bei freudigen Ereignissen kam diese traurig schaurige Melodie. Ich wollte sogar zeitweise abbrechen, denn es war einfach nur noch nervig. Ich verstand die Sprecher kaum und die Emotionen und Handlungen wurden durch diese Musik keineswegs verstärkend unterstützt. Ich hatte auch das Gefühl, dass diese Melodie zeitweise wahllos und ohne einen Effekt erzeugen zu wollen eingesetzt wurde. Das fand ich sehr schade. 
Denn Sascha Icks, die hier Jane Eyre spricht, hat wirklich eine angenehme Stimme und die Betonung hat mir wirklich gut gefallen. 
Die einzige Stimme, die ich etwas unpassend fand, war die von Jane´s Cousin. Er soll Anfang oder Mitte Zwanzig sein klingt aber eher wie Ende 30. 
Äußerst passend und wirklich markant fand ich die Stimme von Mr. Rochester. Auch die Betonung und die emotionalen Belange kamen dank dieses wunderbaren Sprechers sehr gut zu Geltung. 
Alles in allem fand ich es ein interessantes Stück über eine wirklich starke Persönlichkeit. Und dank dieses Hörspiels machen Klassiker auch richtig Spaß.

Bewertung: